Teilhabe & Schutz: Wie du deinem Kind den richtigen Weg durch die sozialen Medien bahnst
Welche Informationen würdest du einem fremden Menschen auf der Straße ungefragt von dir preisgeben? Diese Frage sollten Eltern im Hinterkopf behalten, wenn es um die Darstellung ihrer Kinder in sozialen Netzwerken geht. Die EU-Datenschutzgrundverordnung legt fest, dass Nutzer*innen unter 16 Jahren nur mit Erlaubnis der Erziehungsberechtigten Accounts in den sozialen Netzwerken erstellen dürfen. Eltern tragen also die volle Verantwortung für die Online-Aktivitäten ihrer minderjährigen Kinder. Umso wichtiger ist es, dass sie sich mit den Nutzungsbedingungen der Netzwerke vertraut machen und damit verbundene Gefahren kennen.
Anders als bei analogen Begegnungen ist im Internet nicht klar erkennbar, wer sich hinter anonymen Follower*innen verbirgt. Deshalb können Kinder schnell zum Opfer von „Cybergrooming“ werden. Dieser Begriff steht für sexuellen Missbrauch im Internet: Erwachsene schreiben gezielt Kinder an, um Kontakt zu ihnen herzustellen. Du solltest also unbedingt darauf achten, dass keine Bilder oder Videos online gehen, auf denen dein Kind leicht oder gar unbekleidet ist. Schon die Veröffentlichung eines vermeintlich unverfänglichen Fotos beim Plantschen in der Badewanne oder im Meer kann die Kinder in eine missliche Lage bringen.
Je präsenter minderjährige Nutzer*innen auf den sozialen Plattformen sind, desto größer ist das Risiko, dass sie zur Zielscheibe von Cybermobbing werden. Fotos und Videos können dazu genutzt werden, die Kinder bloßzustellen und zu beleidigen. Umso wichtiger ist es, dass du als Elternteil deine Kinder aufklärst und ihnen bewusst machst: Das Internet vergisst nicht. Sind Inhalte einmal online, dann ist es kaum möglich, diese wieder aus dem Netz zu bekommen. Das bedeutet umgekehrt auch, dass Kinder um Erlaubnis gefragt werden müssen, bevor Content mit ihnen veröffentlicht wird. Hier sollten Eltern im Hinterkopf behalten, dass ihr Kind in einigen Jahren eine andere Perspektive auf die Online-Aktivitäten haben könnte. Als Teenager betrachtet man die online kursierenden Fotos und Videos aus dem Privatleben womöglich kritischer als im Kindesalter.
Um einen Überblick über diese und weitere wichtige Aspekte im Rahmen von Kinder-Influencing zu gewinnen, hat Media Smart in Zusammenarbeit mit der Freiwilligen Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter (FSM e. V.), der Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur e. V. (GMK), jugendschutz.net, der Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) sowie dem Hans-Bredow-Institut (HBI) und SUPER RTL eine Checkliste erstellt, die ihr hier herunterladen können. In unserer TAKE AWAY BOX findest du Auszüge aus dieser Handlungsempfehlung.