Kinder als Erfinder - Wenn aus Neugier und Kreativität Neues entsteht

Jedes Kind kann erfinden, denn Kinder sind von Natur aus neugierig, kreativ und haben deshalb die besten Einfälle, wenn es um neue Lösungsansätze geht. Ganz nebenbei erlernen sie durchs Ausprobieren und Tüfteln spielerisch wichtige Fähigkeiten fürs Leben. Auch das Interesse an technischen, mathematischen und physikalen Zusammenhängen wird automatisch geweckt und so machen selbst Schulfächer wie Mathe und Physik plötzlich richtig viel Spaß.

Warum leuchten Glühbirnen? Wie kommt die Stimme aus dem Radio? Und wer war so genial, das Kaugummi zu erfinden? Kinder sind neugierig und stellen viele Fragen. Dieser Wissensdurst ist die beste Voraussetzung, um selbst etwas zu erschaffen. Denn ein Erfinder muss kein genialer (und etwas wirrer) Typ à la Daniel Düsentrieb oder Doc Brown aus dem Film „Zurück in die Zukunft“ sein, der nach einem Geistesblitz etwas Bahnbrechendes entwickelt. Überhaupt, muss ein Erfinder kein Erwachsener sein – auch Kinder sind clevere Erfinder. Und was für welche! Das zeigen zahlreiche Erfinderclubs und Wettbewerbe in Deutschland. Wie der „Silberne Woozle 2021“, ein Erfinderpreis, der aus der TOGGO Wissenssendung Woozle Goozle entstanden ist. Gesucht wird der zweitbeste Erfinder – der beste ist natürlich Woozle selbst, versteht sich.

Von Natur aus kreativ

Kinder denken sich im Spiel ständig etwas Neues aus: Geschichten, Höhlenkonstruktionen, Rezepte für Blumensuppen oder Warnvorrichtungen, um die Aufklebersammlung vor den Geschwistern zu schützen. Dieses kreative Potenzial lässt sich auch für Erfindungen nutzen. Denn oft resultiert eine Idee für eine Erfindung erst daraus, dass ein Problem identifiziert wird, für das es bisher keine Lösung gab. Opa verlegt häufig seine Brille – was könnte ihm helfen? In der Waschmaschine geht partout ein Socken verloren – wie ließe sich das vermeiden? Ein Erfinder ist in erster Linie eine Person, die wachen Auges durch die Welt geht, Handlungsmuster erkennt und durch frische Ideen Abhilfe schafft.

Ob Bastler oder Künstler - jedes Talent zählt

Die Herangehensweise an eine Erfindung ist dabei so unterschiedlich wie die Kinder selbst. Das eine ist eher ein Bastler, das andere mehr der Künstler. Durch Ausprobieren oder Abschauen nähern Kinder sich einer individuellen Lösung. Funktioniert ihre Erfindung, Vorrichtung oder Idee, stellt sich ein Erfolgerlebnis ein. Problem gelöst! Die Freude darüber motiviert Kinder und bestärkt sie in ihrem Handeln, ja in ihrer Identität. Um dorthin zu gelangen, sind unterschiedliche Eigenschaften wie logisches Denken, Kreativität und Hartnäckigkeit gefragt. Nicht jedes Kind muss all das in sich vereinen. Deshalb ist es umso bereichernder, wenn Kinder etwas im Team erfinden und jeder von den Stärken der anderen profitiert. Ihr natürlicher Erfindergeist führt Kinder spielerisch an komplexe Sachverhalte heran. Zugleich fördert es Fähigkeiten wie:

 

  • Kreativität
  • Selbstwirksamkeit
  • Konzentrationsfähigkeit
  • Gespür für Problemlösungen
  • Vorstellungskraft
  • Analytisches Denken
  • Logik
  • Ausdauer
  • Handwerkliches Geschick

Unterhaltsam fürs Leben lernen

Ganz nebenbei weckt die Beschäftigung mit Erfindungen das Interesse an den technischen, mathematischen, physikalischen oder auch chemischen Zusammenhängen dieser Welt. Nehmen wir das Hebelgesetz: Ein Flaschenöffner funktioniert mit Hebelwirkung, ebenso wie der Antrieb des Hinterreifens beim Fahrrad. Solche Zusammenhänge erschließen Kinder sich von selbst, wenn sie etwas planen, konstruieren, nachbauen oder reparieren. Und das ohne Schulbank oder Noten. Lässt es sich unterhaltsamer fürs Leben lernen?