Bea: Tina, erkläre uns doch einmal was Inklusion eigentlich ist?
Tina: In eurer Straße, in eurer Nachbarschaft oder in eurem Haus, da leben ja ganz viele unterschiedliche Menschen. Die Menschen haben zum Beispiel eine unterschiedliche Hautfarbe oder manche Menschen haben eine Behinderung. Zum Beispiel fahren sie Rollstuhl oder sie sind blind. Inklusion heißt, dass wir dafür sorgen, dass all diese Menschen gut mitmachen können. Zum Beispiel in der Schule.
Bea: Ist Inklusion einfach?
Tina: Es war bisher eher normal, dass ein Kind mit einer Behinderung auf eine besondere Schule gegangen ist und nicht in die gleiche Schule wie die anderen Kinder. Das haben wir alle so gelernt und irgendwie müssen wir das auch wieder verlernen. Wir müssen da wieder anders herum denken, als wir es lange getan haben. Das ist für viele Menschen erstmal schwierig. Außerdem ist es glaube ich ganz normal, dass überall, wo viele verschiedene Menschen zusammenkommen, es auch immer Probleme geben kann.
Bea: Wieso ist Inklusion wichtig?
Tina: Ich glaube, das kann sich eigentlich Jeder und Jede ganz gut vorstellen. Kinder mit Behinderung sind auch einfach Kinder. Sie möchten einfach das machen, was die anderen Kinder auch machen. Sie möchten die gleichen Sachen erleben. Sie haben die gleichen Wünsche und Träume. Wenn dann jemand kommt und sagt „Du kannst jetzt aber nicht mitmachen, weil du eine Behinderung hast. Du musst jetzt an einen anderen Ort gehen und nur da kannst du diese Sachen machen“, dann ist das schlimm für die Kinder. Weil man ihnen damit sagt, so wie du bist, gehörst du nicht dazu. Und eigentlich möchte jeder Mensch dazugehören.
Bea: Wieso wissen viele Kinder nichts von Inklusion?
Tina: Weil es immer noch viele Schulen gib, wo gar kein einziges Kind mit Behinderung ist. Das heißt, die Kinder erfahren das gar nicht in ihrem Alltag. Wenn man irgendwann größer ist und auf der Straße Menschen mit Behinderung sieht, dann ist das etwas, was man merkwürdig findet. Weil es im eigenen Leben und im eigenen Alltag gar nicht vorkommt. Das ist schade und ganz schwierig für die Menschen mit Behinderung. Sie möchten auch nicht immer angeguckt werden wie zum Beispiel ein Außerirdischer. Für sie ist es viel leichter, wenn alle Menschen schon in der Kindheit gelernt haben, dass es eben auch Menschen mit Behinderung gibt.
Bea: Wie sollte man sich gegenüber Menschen, die eine Behinderung haben, verhalten?
Tina: Eigentlich ist es ganz einfach. Ihr könnt euch ja einfach mal überlegen, womit ihr euch gut fühlen oder nicht gut fühlen würdet. Und eigentlich kann man sagen, die ganz normale Freundlichkeit und Höflichkeit, die man jedem Menschen gegenüber bringen sollte, die reicht schon. Dass man nicht auf andere Leute zeigt und rumschreit wie der oder die aussieht. Sondern dass man sich einfach ganz normal freundlich einem anderen Menschen gegenüber verhält. Und dann kann man eigentlich alles tun, sagen und fragen, was man möchte.