Cybermobbing - Was tun, wenn dein Kind betroffen ist?

Fiese Nachrichten, Beleidigungen oder Drohungen - Cybermobbing hat viele Gesichter. Auch Kinder kommen immer häufiger im Klassenchat oder in sozialen Medien mit digitalem Mobbing in Berührung. Die Pandemie hat die Situation weiter verschärft, denn die Zeit, die Kinder vor dem Handy oder dem Computer verbringen, ist noch mehr geworden. Cybermobbing kann eine hohe psychische Belastung für Kinder und Jugendliche werden. Aber was können Eltern unternehmen, wenn ihr Kind online gemobbt wird?

Fürsorge statt Vorwürfe

Cybermobbing kann jeden treffen und jederzeit und überall passieren. Das kann vor allem für Kinder sehr belastend sein. Deshalb sollte möglichst schnell – aber mit Bedacht – reagiert werden. Eltern sollten das Gespräch suchen und dem Kind Unterstützung anbieten. Wichtig ist, dass das Gespräch ohne Vorwürfe stattfindet. Stattdessen: Verständnis zeigen und das Thema sensibel behandeln. Das Kind erkennt so, dass sein Anliegen ernst genommen wird. Gleichzeitig sollten Eltern ihren Kindern klarmachen, dass sie keine Schuld an der Situation haben und versuchen ihr Selbstbewusstsein stärken.

Beweise sichern

Cybermobbing findet über das Internet statt. Oftmals in sozialen Netzwerken oder über Messenger. Die Täterinnen und Täter können sich anonyme Profile erstellen und so andere auch unerkannt schikanieren. Um das Mobbing später belegen zu können und gegen Täterinnen und Täter vorzugehen, sollten Vorfälle von Cybermobbing dokumentiert werden. Das kann zum Beispiel über das Speichern von Nachrichten oder Screenshots passieren. Darüber hinaus können die entsprechenden Nachrichten, Inhalte und Profile bei den Plattformbetreibern gemeldet werden.  Wenn es sich bei dem Mobbing um schwere Drohungen und Beleidigungen handelt, sollte auch die Polizei eingeschaltet werden. Diese hat auch die Möglichkeit herauszufinden, wer sich hinter anonymen Profilen verbirgt.

Gemeinsam die Schule informieren

Das Informieren einer Lehrkraft ist enorm wichtig, wenn das Mobbing im Schulumfeld stattfindet. Aber Achtung: Dies sollte man mit dem Kind vorab abstimmen. Es hilft dabei, auf Mobbing beziehungsweise Cybermobbing aufmerksam zu machen und gemeinsame Lösungen zu finden. Das Thema kann anschließend mit Zustimmung der Betroffenen im Unterricht thematisiert werden und auch unbeteiligte Kinder werden so für Cybermobbing sensibilisiert.

Cybermobbing bestmöglich vorbeugen

Eine wichtige Rolle in der Prävention spielt die Medienerziehung. Zum Beispiel können klare Regeln für die Internetnutzung eine wichtige Stütze für das Kind sein. Eltern sollten mit ihren Kindern regelmäßig über ihre Erfahrungen im Netz sprechen und ihnen vermitteln, dass sie sich bei allen Problemen und Fragen an sie wenden können. Darüber hinaus können Kinder in ihren sozialen und kommunikativen Fähigkeiten gestärkt werden und lernen, dass auch in der digitalen Welt die gleichen Regeln wie im echten Leben gelten. Toleranz und Einfühlungsvermögen sind wichtige Fähigkeiten, die Kindern dabei helfen, selbstbewusst im Netz aufzutreten.

Beratung und Hilfe für Eltern

Bei konkreten Fällen und Fragen zu dem Thema Cybermobbing können sich Eltern und Betroffene an die Online-Plattform ZEBRA wenden. ZEBRA ist ein Angebot der Landesanstalt für Medien NRW und berät Nutzende zu allen Fragen, die sich im digitalen Alltag ergeben. Das ZEBRA-Team besteht aus Expertinnen und Experten aus den Bereichen Medienpädagogik, Medienkompetenz, Kommunikationswissenschaften, Medienrecht und Medienforschung. Die Beratung ist kostenlos und erfolgt unabhängig und zuverlässig. Unter www.fragzebra.de können Nutzende zu jeder Tageszeit ihre Fragen stellen und erhalten innerhalb von 24 Stunden konkrete Hilfestellung. ZEBRA ist neben der Online-Plattform auch über einen Live-Chat und den Messenger-Dienst WhatsApp erreichbar. 

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Gastbeitrag von ZEBRA

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